Es grünt und blüht. Es kreucht und fleucht (leider kreuchen und fleuchen auch viele Blattläuse…ich habe schon grüne, schwarze und braune saugende Gesellen entdeckt).
Vor allem ist der Balkon ein wunderbarer Ort, um zu lesen, Tee zu trinken und zu entspannen. Etwas eingequetscht haben wir sogar schon zu dritt auf dem Balkon gegrillt und gegessen.
Asia-Salate esse ich inzwischen unheimlich gern und ich finde, sie sind – neben Kräutern und Blüten – eine großartige Möglichkeit, den normalen, grünen Blattsalat, den man seit Kindestagen isst, geschmacklich und optisch aufzuwerten. (Lang lebe der Schachtelsatz!!) :-).
Es sind Kreuzblütler, die in Eurasien heimisch und eigentlich zweijährig sind. Aber sie blühen wie viele andere Pflanzen im zweiten Jahr und sind deswegen bei chronischem Platzmangel nur im ersten Jahr sinnvoll. Es sei denn, man möchte Saatgut gewinnen. Da sie fast das ganze Jahr beerntet werden können (immer ein paar Blätter pro Pflanze), kann man mit ihnen die Erntesaison um einige Monate verlängern.
Typische Sorten sind Mizuna, Blattsenf, Pak Choi, China- und Pekingkohl.
Die Pflanzen brauchen 10 cm Platz in der Reihe, da sie recht groß werden können. Wie alle Kohlarten dürfen sie nur alle vier Jahre in derselben Erde angebaut werden, da sie sonst leicht von Krankheiten befallen werden. Deshalb ist es auch bei Asia-Salaten wichtig, regelmäßig Töpfe und Erde im Sinne eines Mini-Fruchtwechsels rotieren zu lassen. Soweit die Theorie… den Abstand habe ich aus balkontechnischen Gründen etwas verringert. Es wird sich zeigen, ob das weise war.
Das Saatgut war teilweise noch recht überteuert (bis zu 4 Euro pro Päckchen). Aber von der englischen Saatgutfirma Thompson & Morgan wird ein Tütchen Saatgut “Pflücksalat. Niche Oriental Mischung” mit 500 Samen zum Preis von knapp 2 Euro angeboten.
Wenn man bedenkt, dass der Kilopreis von Asia-Salaten am Biomarktstand oft bei 22 Euro liegt, ist es eine gute Investition :-).
Hier sind Bilder der ersten kleinen Racker…
PS: Alnatura bietet eine “Salat-Mischung” an. In diesem Saatgutmix sind ebenfalls Asiasalate enthalten.
So sieht es also aus, wenn eine Zuckererbsenschote entsteht…
Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie das ganze Gemüse (bis auf das Gießen) selbstständig größer und essbar wird.
Dieses Wochenende ist auch erstmals die lang erhoffte Salatschwemme in Gang gekommen. Wir haben zur Zeit mehr Salat als wir verputzen können!! Den abgeernteten Salat ersetze ich nun ständig durch neu herangezogene Jungsalatpflanzen und der von Blattläusen befallene Salat wird nach gründlichem Waschen einfach blitzschnell aufgegessen.
Auch das Wetter schreit laut: SOMMER!!! (Die heutigen Wolken ignoriere ich gekonnt.) Es ist wunderbar, wenn man barfuß mit einem Kaffee in der Hand auf dem Balkon sitzen und dem Gemüse förmlich beim Wachsen zusehen kann.
… eine Monokulturgärtnerin werden. Und dennoch bin ich in die mein-Balkon-muss-so-produktiv-wie-möglich-sein-Leistungsfalle getappt. Statt einer bunten, blumigen Vielfalt als Nahrungsquelle für sämtliche Nützlinge der Umgebung reiht sich eine Gemüsesorte an die nächste und von der Erde werden Höchsterträge erwartet. Und die Konsequenz? Blattläuse, Blattläuse, Blattläuse. Gestern auch frisch in diesem Salat gefunden.
Dabei kann ich auf diese tierischen Eiweißlieferanten gut verzichten!!! Da sich die Salatbar über das gesamte Balkonsims erstreckt, muss ich mit der baldigen Übernahme rechnen. Das ist wirklich frustrierend!
Es gibt auch noch einige gute Meldungen vom Balkon. Die Zucchini wachsen. Die Tomaten erröten und die Verkostung der ersten Tomate (sie wurde gedrittelt) ergab ein sehr positives Urteil! Treibhaustomaten aus Spanien können da nicht mithalten.
Und aus der Vogelperspektive betrachtet sind meine Blattläuse wirklich ein Luxusproblem. Vor allem jetzt während der Hochwasserzeit ist die Balkonsalatsorge winzig!! Ich wünsche Euch einen nicht-frustrierten Start ins sonnige Wochenende und hoffe, ihr seid sicher vor dem Hochwasser!!!
Tomate Vilma I, diese verrückt schnellwachsende Pflanze, produziert die ersten errötenden Früchte.
Ich habe mir in diesem Jahr vorgenommen, selbst Saatgut von einigen meiner Pflanzen zu gewinnen. Zu diesem Thema habe ich mir das wirklich schön gestaltete Buch “Pflanzensamen. Sammeln, trocknen, tauschen” von Josie Jeffrey gekauft. Es informiert unter anderem über Tauschaktionen von Saatgut, die Biologie von Samen und vor allem über die eigene Saatgutgewinnung.
Zu den Tomaten findet sich folgender Abschnitt:
“Lassen Sie die Früchte an der Pflanze überreif werden. Schaben Sie die Samen heraus, die Sie sieben und waschen. Dann werden sie auf einem Teller getrocknet. Achten Sie darauf, dass sie nicht zusammenkleben. Wenn die Samen völlig trocken sind, werden sie in einem luftdichten Behälter aufbewahrt.”
Da Vilma I die erste Tomate war, die Blüten gebildet hat, muss ich mir über eine mögliche Kreuzung mit anderen Sorten keine Gedanken machen. Aufgrund des miesen Wetters waren auch kaum Insekten auf dem Balkon, deswegen haben sich die anderen Tomaten höchstwahrscheinlich auch selbst bestäubt, so dass keine Kreuzungen zu erwarten sind.
Die größte Schwierigkeit wird darin bestehen, die erste Tomate hängen zu lassen und der Versuchung zu widerstehen, sie zu verkosten…
Eigentlich hatte ich lediglich vor, diese beiden Bilder zu posten und glücklich über das Wachstum von Pflanzen zu berichten. Der obere Borretschteil hat angefangen zu blühen und auch die Kapuzinerkresse hat eine erste Blüte gebildet. Das sind Gründe, um glücklich auf dem Balkon zu stehen…
…doch dann habe ich die Pflanzen näher betrachtet. Leider habe ich feststellen müssen, dass der Borretschstängel voller Blattläuse war. Wo kommen die denn her???
Er stand auf der Fensterbank. Kuschelig mit der großen Gurkenpflanze, einem Topf selbstgezogenem Basilikum und der Tomate Vilma. Natürlich habe ich es erst bemerkt, nachdem ich die Gurkenpflanze mühevoll an dem Rankgitter auf dem Balkon befestigt hatte. MIST!
Der Borretschstängel und das Basilikum waren nicht mehr zu retten. Aber die Gurke muss einfach weiter leben!!! Ich habe die Blätter auf Evas Rat (Blog: “meinbalkonexperiment”) hin mit Rapsöl besprüht und mich dann dazu entschlossen alle befallenen Blätter radikal abzuschneiden. An Vilma habe ich keine einzige Laus gefunden und warte erstmal ab. Sie stand auch am weitesten vom Borretsch entfernt.
Eine gute Nachricht zum Schluss: Der untere Borretschteil treibt wieder aus. Vielleicht gibt es diese Saison doch noch bienenanlockende Borretschblüten, die nicht gleich entsorgt werden müssen, zu vermelden :-).
Es regnet immer noch ununterbrochen und es ist kalt. Dennoch lässt dieses Wetter, das bei mir nicht gerade zu Freudensprüngen führt, einige Pflanzen gut gedeihen. Der Babyleafsalat wird größer.
Auch die Ringelblumen, Zitronenmelisse und Rauke wachsen unbeeindruckt ihrer Wege.
Sogar die Kapuzinerkresse tanzt frech aus der Pflanztasche heraus im Wind.
Immer wenn ich auf dem Balkon war, schaue ich etwas nachsichtiger in den wolkenverhangenen Himmel und auf die großen, sonnenhungrigen Pflanzen, die unsere Fensterbänke und Durchgänge blockieren…
Ich wünsche Euch einen gemütlichen Sonntag!
Sind das die verspäteten Eisheiligen??? Es ist superkalt geworden und alle wärmeliebenden Pflanzen mussten nun doch wieder in die Wohnung geholt werden.
Mein Freund schaut inzwischen mit einem immer größer werdenden, leicht zynischem Grinsen dabei zu, wenn ich die Pflanzen vom Balkon auf die Fensterbänke räume und wieder zurück. An Armmuskeltraining fehlt es dieses Frühjahr wirklich nicht. Ich bin ihm aber wirklich sehr dankbar dafür, dass er nach einer kleinen ironischen Spitze mithilft und auch die benötigten Erdsäcke holt und in den dritten Stock trägt. DANKE!!!
Zur Maikälte kommt ein mitunter sehr kräftiger Wind hinzu und die sich bildenden Balkonwirbel tun ihr übriges, um mit sturmartiger Wucht Pflanzen umzuknicken. Den Borretsch hat es erwischt. Er ist durchgeknickt. Wie die zersägte Jungfrau besteht er nun aus zwei Teilen. Aber die Hoffnung gebe ich nicht auf! Vielleicht treibt der untere Teil noch einmal aus und vielleicht schafft es der obere Teil im Wasserglas bis zur Blüte.
Ansonsten gibt es einen Plan B. Ich habe Borretschsamen besorgt und ihn in den viereckigen Töpfchen neu ausgesät (in den anderen Gefäßen wächst bald Salat 🙂 ). Es soll auch nur wenige Wochen bis zur Blüte dauern und dann wird es warm sein und der Borretsch wird Bienen ohne Ende auf den Balkon locken!!!